FASHION

DIRNDL LIEBE/ HOW TO WEAR DIRNDL

Die Dirndl Saison ist eröffnet.

Während momentan viele bayerische Volksfeste stattfinden, rückt das größte Volksfest der Welt, das Münchner Oktoberfest immer näher. Sofern man nicht eh schon drei Dirndl besitzt, die von Jahr zu Jahr immer mal wieder rausgekramt werden, sollte spätestens nun schleunigst eine schöne neue Tracht her.

Ursprünglich waren Dirndl nicht mehr als das Unterkleid von Mägden, daher der Name des „Dirndls“. Das Dirndl, von dem wir heute ganz selbstverständlich im Alltagsgebrauch sprechen, wandelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts vom Arbeitskittel zum Kleid, welches vorzugsweise Damen der Oberschicht gerne im Sommer trugen. „Das Dirndl stand damit von Beginn an für eine städtische Vorstellung vom Land“, erklärt Dr. Simone Egger, Kulturwissenschaftlerin an der LMU München. Die Schnitte sind bis heute auch kaum verändert: Eng anliegendes ärmelloses Kleid mit weit schwingendem Rock und dazu eine Schürze und eine kurze Bluse. Das eng geschnürte Oberteil hat den Vorzug, die Taille zu betonen, wohingegen der weite Rock kleine Problemzonen verschwinden lässt.

 

Die hübsche Tracht sollte möglichst eng sitzen, sodass man zwar noch einigermaßen atmen kann (auch im Sitzen), aber dafür dürfen keine Falten entstehen. Der Irrglaube, dass die Schleifenbindung Aufschluss über den Beziehungsstatus einer Frau geben soll (Schleife vorne rechts heißt verheiratet/ vergeben, Schleife vorne rechts bedeutet ledig/ Single, Schleife vorne mittig steht für Jungfräulichkeit), erweist sich laut Simone Egger als nicht historisch belegt. Die Spur zum Ursprung dieser vermeintlichen Tradition verliert sich bereits nach wenigen Jahrzehnten im wechselseitigen Zitieren der tendenziell fiktiven, denn berichtenden Radio- und Zeitungs-Medien.

Ich trage hier zwei wunderschöne Dirndlstücke von CocoVero, die ich mir für unser BMW Shooting als Fashion Stylistin ausgeliehen habe. Fast immer bin ich von den finalen Fashion-Konzepten begeistert (überzeugt sowieso), aber es ist doch etwas Besonderes, wenn ich mich von Kleidung so schwer lösen kann wie von diesen Dirndln. Meine private Garderobe wird wohl in der Richtung bald erweitert werden… die Wiesen steht ja schließlich bald an.

The Dirndl season has started.

While there’re already a lot of ‘Volksfest’ taking place all over Bavaria, the biggest one in Munich, the ‘Münchner Oktoberfest’ is getting ready to begin. In case you don’t already own three different dirndl dresses, now is the perfect time to buy a new one.

Originally, maids wore dirndl as undergarments, therefore its name. The image of the Dirndl being the uniform of Austrian domestic workers changed into being worn by the upper class during summer which adopted the dirndl as high fashion during the 19th century. “The dirndl was known as a rather urban image of the countryside from the beginnings”, says Dr. Simone Egger, cultural scientist at the university of Munich. The cuts haven’t really changed since then: the dirndl consists of a bodice, a full skirt, an apron and a low-cut blouse. The tight-laced top is perfect for emphasizing the waist, whereas the skirt can hide little problem areas around the hips.

The dress should be as tight as possible, so that you will be able to breath even when sitting and folds shouldn’t be visible. The misbelief that the way how you tie the ribbon will tell you what the relationship status is, isn’t historically proved according to Simone Egger. Trying to find the source of this story leads to a dead-end only a few years old, when radio and newspapers (mostly affiliated with boulevard) went rather for fiction than tradition while reporting. It’s likely that the whole story was made up by some ‘news’ reporter and got cited in such a huge amount that everyone started actually believing it.

I’m wearing two wonderful pieces from CocoVero which I used for our BMW shooting as a fashion stylist. The dirndl from this brand are always such beautiful dresses… I just keep on falling in love with them. I’m pretty sure that I’m going to get one for myself soon.